Los

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Stanhope, John Roddam Spencer 1829 Cannon Hall - 1908 Florenz Andromeda. Um 1870 Öl auf Lwd. 128,5 x

In Fine Art & Antiques

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Stanhope, John Roddam Spencer 1829 Cannon Hall - 1908 Florenz Andromeda. Um 1870 Öl auf Lwd. 128,5 x
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München
Stanhope, John Roddam Spencer 1829 Cannon Hall - 1908 Florenz Andromeda. Um 1870 Öl auf Lwd. 128,5 x 53,5 cm. Rest. Doubliert. Rahmen. Stanhope gehört zur zweiten Generation der britischen Präraffaeliten und etablierte sich in der Kunstwelt mit Motiven der griechischen Mythologie. Stilistisch vertritt er die klassizistisch geprägte Malerei der Strömung. Aus großbürgerlichem Hause stammend, studierte er bei George Frederick Watts, arbeitete zusammen mit Dante Gabriel Rossetti und war eng mit dem Maler Edward Burne-Jones befreundet. Das viktorianische England unter der Regierung Queen Viktorias (1837-1901) war aufgrund des vorherrschenden Protestantismus von streng formulierten Moralregeln geprägt. Jedoch nahm die Darstellung weiblicher Akte in der Zeit offizieller Prüderie deutlich zu und gelangte zu einer regelrechten Blüte, ließen sich doch in der Mythologie und Literatur genügend Themen finden, die künstlerisch die Nacktheit der Figuren erforderlich machten. Eine Doppelmoral entstand, die kulturell ihr Ventil finden musste. Im Gegensatz dazu ist aber durchaus in der Art der künstlerischen Verarbeitung antikisierender und mythologischer Sujets - obschon implizit - ein gesellschaftspolitischer Wandel zu beobachten, der sich nun häufiger in einer sublimen, aber dennoch selbstbewussten Erotik der Frau zeigt, die nicht mehr nur als ästhetisches und gänzlich vom Mann unterdrücktes Objekt fungiert, sondern als eigenständig handelndes und ausdruckstarkes Wesen. Nicht zu vergessen ist, dass 1870 erstmals gesetzlich in England verfügt wurde, dass Frauen ihr eigenes Einkommen behalten durften und die damit einhergehende Entwicklung der Frauenrechte. Dass die Diskussion um das Frauenbild und die Frauenrechte auch in unserer Zeit nicht abgeschlossen ist, zeigt nicht nur die aktuelle MeToo-Debatte, sondern beweist auch der Aufschrei der britischen Bevölkerung als im Zuge einer Kunstaktion John William Waterhouse's bekanntes Gemälde "Hylas and the Nymphs" (1896) im Januar 2018 aus den Manchester City Galleries entfernt wurde. Die von Ovid erzählte Legende von Andromeda war in der viktorianischen Ära ein beliebtes Thema und wurde auch von Edward Burne-Jones in seinem Perseus-Zyklus behandelt. Die Tochter des Königs von Äthiopien, Kepheus, und der Kassiopeia, sollte - an einen Felsen gekettet - einem Meeresungeheuer geopfert werden, um die Eitelkeit ihrer Mutter zu sühnen. Kassiopeia hatte behauptet, selbst die Nereiden an Schönheit zu übertreffen. Die so Geschmähten wandten sich an Poseidon, der ein Untier aussandte, das die Gestade von Kepheus' Reich zerstörte. Nur Andromedas Opfer konnte das Schicksal wenden. Der junge Held Perseus erschlug das Ungeheuer und befreite Andromeda, die er zum Lohn als Frau erhielt. Der hohe Bekanntheitsgrad der Legende erlaubte es Stanhope, weitgehend auf das erzählerische Moment zu verzichten und sich stattdessen ganz auf den weiblichen Akt zu konzentrieren, ohne dabei Gefahr zu laufen, öffentlich Anstoß zu erregen. 1859 hatte Jean-Dominique Ingres mit seinem Gemälde "Die Quelle" den Prototyp eines neuen antikisierenden Stils in der Aktmalerei geschaffen, der den weiblichen Akt, indem er die Form über den Inhalt stellte, als Verkörperung idealer Schönheit und Keuschheit interpretierte. Dem Vorbild kompositorisch folgend, zeigt Stanhope seine Andromeda als Ganzfigur in klassischem Kontrapost mit über dem Kopf gelegten Arm an einen Pfahl gefesselt. Der Kontrast zwischen dem elfenbeinfarbenen Inkarnat zum dunklen Felsen sorgt für eine Betonung der Konturen und für eine lineare Wirkung der Komposition. Stanhopes Wahl eines vordergründig rein mythologischen Themas lässt - wie auch viele andere seiner weiblichen Akte und Allegorien - durch die Einbettung in eine von Doppelmoral geprägte Zeit - eine hintergründig erotische Deutung durchaus zu. Vgl.: Eine leicht variierte, etwa formatgleiche Fassung, ehemals Sammlung Sebastian de Ferranti (Sotheby's, British & Irish Art. Auktion 19. November 2013, Kat.-Nr. 11) zeigt die Andromeda von Felsgestein umgeben. Provenienz: Gallery Julian Hartnoll (and Eyre), London. - Galerie Michael Hasenclever, München (verso Etikett). - Nachlass Kurt Liebermeister, München. - Neumeister, München, Sonderauktion "Nachlass [Kurt] Liebermeister", 9. Mai 2010, Kat.-Nr. 444. STANHOPE, JOHN RODDAM SPENCER Andromeda; Circa 1870 Oil on canvas. 128.5 x 53.5 cm. Restored. Doubled. Framed. Provenance: Gallery Julian Hartnoll (and Eyre), London. Gallery Michael Hasenclever, Munich (label to verso). - Estate Kurt Liebermeister, Munich. - Neumeister, München, special auction of the estate of [Kurt] Liebermeister, 9 May 2010, catalogue number 444.
Stanhope, John Roddam Spencer 1829 Cannon Hall - 1908 Florenz Andromeda. Um 1870 Öl auf Lwd. 128,5 x 53,5 cm. Rest. Doubliert. Rahmen. Stanhope gehört zur zweiten Generation der britischen Präraffaeliten und etablierte sich in der Kunstwelt mit Motiven der griechischen Mythologie. Stilistisch vertritt er die klassizistisch geprägte Malerei der Strömung. Aus großbürgerlichem Hause stammend, studierte er bei George Frederick Watts, arbeitete zusammen mit Dante Gabriel Rossetti und war eng mit dem Maler Edward Burne-Jones befreundet. Das viktorianische England unter der Regierung Queen Viktorias (1837-1901) war aufgrund des vorherrschenden Protestantismus von streng formulierten Moralregeln geprägt. Jedoch nahm die Darstellung weiblicher Akte in der Zeit offizieller Prüderie deutlich zu und gelangte zu einer regelrechten Blüte, ließen sich doch in der Mythologie und Literatur genügend Themen finden, die künstlerisch die Nacktheit der Figuren erforderlich machten. Eine Doppelmoral entstand, die kulturell ihr Ventil finden musste. Im Gegensatz dazu ist aber durchaus in der Art der künstlerischen Verarbeitung antikisierender und mythologischer Sujets - obschon implizit - ein gesellschaftspolitischer Wandel zu beobachten, der sich nun häufiger in einer sublimen, aber dennoch selbstbewussten Erotik der Frau zeigt, die nicht mehr nur als ästhetisches und gänzlich vom Mann unterdrücktes Objekt fungiert, sondern als eigenständig handelndes und ausdruckstarkes Wesen. Nicht zu vergessen ist, dass 1870 erstmals gesetzlich in England verfügt wurde, dass Frauen ihr eigenes Einkommen behalten durften und die damit einhergehende Entwicklung der Frauenrechte. Dass die Diskussion um das Frauenbild und die Frauenrechte auch in unserer Zeit nicht abgeschlossen ist, zeigt nicht nur die aktuelle MeToo-Debatte, sondern beweist auch der Aufschrei der britischen Bevölkerung als im Zuge einer Kunstaktion John William Waterhouse's bekanntes Gemälde "Hylas and the Nymphs" (1896) im Januar 2018 aus den Manchester City Galleries entfernt wurde. Die von Ovid erzählte Legende von Andromeda war in der viktorianischen Ära ein beliebtes Thema und wurde auch von Edward Burne-Jones in seinem Perseus-Zyklus behandelt. Die Tochter des Königs von Äthiopien, Kepheus, und der Kassiopeia, sollte - an einen Felsen gekettet - einem Meeresungeheuer geopfert werden, um die Eitelkeit ihrer Mutter zu sühnen. Kassiopeia hatte behauptet, selbst die Nereiden an Schönheit zu übertreffen. Die so Geschmähten wandten sich an Poseidon, der ein Untier aussandte, das die Gestade von Kepheus' Reich zerstörte. Nur Andromedas Opfer konnte das Schicksal wenden. Der junge Held Perseus erschlug das Ungeheuer und befreite Andromeda, die er zum Lohn als Frau erhielt. Der hohe Bekanntheitsgrad der Legende erlaubte es Stanhope, weitgehend auf das erzählerische Moment zu verzichten und sich stattdessen ganz auf den weiblichen Akt zu konzentrieren, ohne dabei Gefahr zu laufen, öffentlich Anstoß zu erregen. 1859 hatte Jean-Dominique Ingres mit seinem Gemälde "Die Quelle" den Prototyp eines neuen antikisierenden Stils in der Aktmalerei geschaffen, der den weiblichen Akt, indem er die Form über den Inhalt stellte, als Verkörperung idealer Schönheit und Keuschheit interpretierte. Dem Vorbild kompositorisch folgend, zeigt Stanhope seine Andromeda als Ganzfigur in klassischem Kontrapost mit über dem Kopf gelegten Arm an einen Pfahl gefesselt. Der Kontrast zwischen dem elfenbeinfarbenen Inkarnat zum dunklen Felsen sorgt für eine Betonung der Konturen und für eine lineare Wirkung der Komposition. Stanhopes Wahl eines vordergründig rein mythologischen Themas lässt - wie auch viele andere seiner weiblichen Akte und Allegorien - durch die Einbettung in eine von Doppelmoral geprägte Zeit - eine hintergründig erotische Deutung durchaus zu. Vgl.: Eine leicht variierte, etwa formatgleiche Fassung, ehemals Sammlung Sebastian de Ferranti (Sotheby's, British & Irish Art. Auktion 19. November 2013, Kat.-Nr. 11) zeigt die Andromeda von Felsgestein umgeben. Provenienz: Gallery Julian Hartnoll (and Eyre), London. - Galerie Michael Hasenclever, München (verso Etikett). - Nachlass Kurt Liebermeister, München. - Neumeister, München, Sonderauktion "Nachlass [Kurt] Liebermeister", 9. Mai 2010, Kat.-Nr. 444. STANHOPE, JOHN RODDAM SPENCER Andromeda; Circa 1870 Oil on canvas. 128.5 x 53.5 cm. Restored. Doubled. Framed. Provenance: Gallery Julian Hartnoll (and Eyre), London. Gallery Michael Hasenclever, Munich (label to verso). - Estate Kurt Liebermeister, Munich. - Neumeister, München, special auction of the estate of [Kurt] Liebermeister, 9 May 2010, catalogue number 444.

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Auktionsdatum
Ort der Versteigerung
Barer Strasse 37
München
80799
Germany

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AGB

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG

1. Die NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG (im folgenden »Versteigerer«) versteigert öffentlich als Kommissionär im eigenen Namen und für Rechnung der Einlieferer (im folgenden »Kommittenten«), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig.
2. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Mindestzuschlagspreise (Limite).
3. Jeder Bieter kauft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, es sei denn, er weist vor dem Zuschlag eine Vertretungsvollmacht nach. Schriftliche oder telefonische Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion vorliegen und den Gegenstand unter Aufführung der Katalognummer und des gebotenen Preises, der sich als Zuschlagsbetrag ohne Aufgeld und Umsatzsteuer versteht, benennen; Unklarheiten oder Ungenauigkeiten gehen zu Lasten des Bieters; im Zweifel gilt die Katalognummer. Bei telefonischen Geboten kann nicht dafür eingestanden werden, dass eine Verbindung zustande kommt. Für Telefonbieter ist der Schätzpreis das Mindestgebot. Aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten kann für die Berücksichtigung von Geboten per E-Mail keine Haftung übernommen werden.
4. Der Versteigerer behält sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge des Katalogs aufzurufen oder zurückzuziehen. Der Aufruf kann zum halben Schätzpreis erfolgen, es sei denn, dass bereits höhere schriftliche oder telefonische Gebote vorliegen. Gesteigert wird nach Ermessen des Versteigerers in der Regel um 10%.
5. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Hat der Versteigerer ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und hat dies der Bieter sofort beanstandet oder bestehen sonst Zweifel über den Zuschlag, kann der Versteigerer bis zum Abschluss der Auktion nach seiner Wahl den Zuschlag zugunsten eines bestimmten Bieters wiederholen oder den Gegenstand erneut ausbieten. In diesen Fällen erlischt der vorangegangene Zuschlag. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
6. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann unter Vorbehalt zuschlagen, insbesondere dann, wenn das vom Kommittenten genannte Limit nicht erreicht ist. In diesem Fall ist der Bieter auf die Dauer von drei Wochen an sein Gebot gebunden. Erhält er nicht innerhalb dieser Frist die vorbehaltlose Annahme seines Gebots, so erlischt der Zuschlag. Wird das Gebot nicht angenommen oder bietet jemand das Limit, kann der Gegenstand ohne Rückfrage bei dem Bieter des Vorbehalts an einen höher Bietenden abgegeben werden. Es ist Sache des Vorbehaltsbieters, sich über die Genehmigung seines Gebots zu informieren. Für das Wirksamwerden des Zuschlags genügt die Absendung der Benachrichtigung an die vom Bieter genannte Adresse.
7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung; mit seiner Erteilung geht die Gefahr für nicht zu vertretende Beschädigungen, Verluste, Verwechslungen etc. der versteigerten Sache auf den Ersteigerer über, der auch die Lasten trägt.
8. Es wird, je nach Vorgabe des Kommittenten, differenz- oder regel-besteuert verkauft, dies ist vor der Auktion mitzuteilen. Bei Differenzbesteuerung wird auf den Zuschlagpreis ein Aufgeld von 27 % zuzüglich einer evtl. anfallenden Folgerechtsumlage erhoben, in denen die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. Für Unternehmer, die zum Vorsteuerabzug bei Kunst und Antiquitäten berechtigt sind, kann die Regelbesteuerung angewendet werden. Bei der Regelbesteuerung besteht der Kaufpreis aus Zuschlagpreis und 22 % Aufgeld. Auf diesen Betrag werden die gesetzliche Mehrwertsteuer und eine evtl. Folgerechtsumlage hinzugerechnet. Diese ist nach § 26 UrhG normiert. Werden die ersteigerten Gegenstände vom Käufer an eine Adresse in Drittländern (außerhalb der EU) ausgeführt, wird diesem die gezahlte Mehrwertsteuer erstattet, sobald der Käufer dem Versteigerer den Ausfuhrnachweis vorgelegt hat. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
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11. Der Käufer ist verpflichtet, seine Erwerbung unverzüglich nach der Auktion abzuholen. Gerät er mit dieser Verpflichtung in Verzug und erfolgt die Abholung trotz Mahnung nicht, kann der Versteigerer Verzugsschadenersatz verlangen mit der Maßgabe, dass er den Gegenstand nochmals versteigern und seinen Schaden in derselben Weise wie beim Zahlungsverzug berechnen kann. Ab dem Zuschlag lagert der versteigerte Gegenstand auf Rechnung und Gefahr des Käufers beim Versteigerer, der berechtigt aber nicht verpflichtet ist, eine Versicherung zu Lasten des Käufers abzuschließen oder sonstige wertsichernde Maßnahmen zu ergreifen. Er darf jederzeit nicht abgeholte Objekte im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einem Dritten einlagern. Bei einer Selbsteinlagerung durch den Versteigerer kann dieser die Zahlung eines üblichen Lagerentgelts (zzgl. Be-arbeitungskosten) verlangen. Der Versand erfolgt nur auf Wunsch und nach den Anweisungen des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
12. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung des Versteigerers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zugeschlagen. Die Katalogangaben, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte jeglicher Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen; alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlags befinden.
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15. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist München. Es gilt deutsches Recht. Das UN-Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf vom 11.04.1980 (CISG; BGBl 89 II) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Die unwirksame ist durch eine wirksame zu ersetzen, die dem wirtschaftlichen Gehalt und Zweck der unwirksamen Bestimmung am nächsten kommt.
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