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Alfred Hrdlicka (1928 Wien - 2009 ebenda) (F)

In Moderne und Zeitgenössische Kunst

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Mülheim, Germany

Alfred Hrdlicka (1928 Wien - 2009 ebenda) (F)
'Sappho', Bronze, Maße 27,5 cm x 35 cm x 35 cm, signiert, 248 nummeriert, 1957-1972 datiert

Provenienz: Privatsammlung Hannover

Literatur: Wvz. Lewin 45

"Alle Macht in der Kunst geht vom Fleisch aus." (Alfred Hrdlicka)

Oskar Lafontaine schreibt 1994 im Vorwort des Bandes "Alfred Hrdlicka, Zeichnungen", dass Hrdlickas Werk getragen sei von "einem schonungslosen Humanismus, der auch Mord und Terror und sexuelle Brutalität mit expressiven Stilmitteln und bisweilen schockierender Deutlichkeit vor Augen führt." Alfred Hrdlicka wurde am 27. Februar 1928 in Wien geboren und war ein bedeutender österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler und Schriftsteller. Für den überzeugten Kommunisten war Kunst ein Mittel politischer Agitation und fungierte als Sprachrohr der Unterdrückten, so sind viele seiner Werke Mahnmale gegen Krieg und Faschismus. Er selbst begriff die Kunst als Versuch etwas zu bewegen. Er orientierte sich nicht an den vorherrschenden Strömen der österreichischen Kunstszene und interessierte sich weder für Erwartungen ihm gegenüber noch für Ehrungen. Die abstrakte Kunst lehnte Hrdlicka ab und bezeichnete diese sogar als Blankoscheck, den jeder Kritiker nach Belieben mit seiner eigenen Interpretation füllen könne. Hrdlickas Kindheit war geprägt von der Zwischenkriegszeit, seine Jugend von der Zeit des Nationalsozialismus. Sein Vater war ein kommunistischer Gewerkschaftsfunktionär, so ist es nicht überraschend, dass er schon früh für politische Fragen sensibilisiert war. Im Zentrum seiner Arbeit stehen die traumatisierten Menschen der Nachkriegszeit. Von 1946 bis 1957 studierte Hrdlicka Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Dobrowsky und Albert Paris Gütersloh, sowie Bildhauerei bei Fritz Wotruba. Der internationale Durchbruch gelang dem Künstler 1964 durch die Teilnahme an der 32. Biennale in Venedig, wo er, gemeinsam mit Herbert Boeckl, als offizieller Vertreter Österreichs ein großes Publikum auf sich aufmerksam machen konnte. Die zentralen Elemente seiner politischen Kunst waren menschliches Leid und Schmerz, ausgelöst durch Krieg und Faschismus. So implizieren fast alle seiner figurativ-expressiven Werke politische Inhalte wie Gewalt, Sex und Faschismus, die provozieren und immer wieder zu gesellschaftlichen Kontroversen führen. Obwohl seine Lehrtätigkeit umstritten war, hatte Alfred Hrdlicka mehrere Professuren inne. Von 1973 bis 1975 lehrte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, anschließend unterrichtete er von 1986 bis 1989 als Professor für Bildhauerei an der Universität der Künste in Berlin. Darauffolgend wurde er 1989 an die Universität für Angewandte Kunst in Wien berufen. In seinem Werk "Sappho" wird eine beleibte in die Jahre gekommene Prostituierte von einer anderen, anders als in der Liebeslyrik der antiken Dichterin Sappho, wenig liebevoll umarmt.

Alfred Hrdlicka (1928 Vienna - 2009 ibid) (F)
'Sappho', bronze, dimensions 27.5 cm x 35 cm x 35 cm, signed, numbered 248, dated 1957-1972

Provenance: Private collection, Hanover

Literature: Cat. rais. Lewin 45

''All power in art is derived from flesh.'' (Alfred Hrdlicka)

In his foreword to the 1994 publication ''Alfred Hrdlicka, Zeichnungen'', Oskar Lafontaine described Hrdlicka's work as characterised by a ''merciless humanism, one that depicted murder, terror, and sexual brutality with expressive stylistic devices and at times shocking clarity.'' Alfred Hrdlicka was born in Vienna on 27th February 1928. He became an important sculptor, draftsman, painter and writer in Austria. For the staunch Communist, art was a means of political agitation and acted as a mouthpiece for the oppressed, so many of his works are memorials against war and fascism. He himself understood art as an attempt to move something. He did not orientate himself to the prevailing currents of the Austrian art scene and was not interested in expectations towards him or in honours. Hrdlicka rejected abstract art, even describing it as a blank cheque that every critic could fill with his own interpretation at will. Hrdlicka's childhood was shaped by the interwar period, his youth by the National Socialist era. His father was a Communist trade union official, so it is not surprising that he was sensitized to political issues at an early age. His work focuses on traumatized people in the postwar period. From 1946 to 1957, Hrdlicka studied painting at the Academy of Fine Arts in Vienna with Josef Dobrowsky and Albert Paris Gütersloh and sculpture with Fritz Wotruba. The artist's international breakthrough came in 1964 when he participated in the 32nd Venice Biennale, where, together with Herbert Boeckl, he was able to attract a large audience as the official representative of Austria. The central elements of his political art were human suffering and pain, triggered by war and fascism. Thus, almost all of his figurative-expressive works imply political content such as violence, sex and fascism, which provoke and always lead to social controversy. Although his teaching activities were controversial, Alfred Hrdlicka held several professorships. From 1973 to 1975 he taught at the Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, then from 1986 to 1989 he taught as professor of sculpture at the Universität der Künste in Berlin. Subsequently, he was appointed to the University of Applied Arts in Vienna in 1989. In his work ''Sappho'', an obese, older prostitute is shown being roughly embraced by another woman, quite unlike in the love poetry of the ancient poet Sappho.

Alfred Hrdlicka (1928 Wien - 2009 ebenda) (F)
'Sappho', Bronze, Maße 27,5 cm x 35 cm x 35 cm, signiert, 248 nummeriert, 1957-1972 datiert

Provenienz: Privatsammlung Hannover

Literatur: Wvz. Lewin 45

"Alle Macht in der Kunst geht vom Fleisch aus." (Alfred Hrdlicka)

Oskar Lafontaine schreibt 1994 im Vorwort des Bandes "Alfred Hrdlicka, Zeichnungen", dass Hrdlickas Werk getragen sei von "einem schonungslosen Humanismus, der auch Mord und Terror und sexuelle Brutalität mit expressiven Stilmitteln und bisweilen schockierender Deutlichkeit vor Augen führt." Alfred Hrdlicka wurde am 27. Februar 1928 in Wien geboren und war ein bedeutender österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler und Schriftsteller. Für den überzeugten Kommunisten war Kunst ein Mittel politischer Agitation und fungierte als Sprachrohr der Unterdrückten, so sind viele seiner Werke Mahnmale gegen Krieg und Faschismus. Er selbst begriff die Kunst als Versuch etwas zu bewegen. Er orientierte sich nicht an den vorherrschenden Strömen der österreichischen Kunstszene und interessierte sich weder für Erwartungen ihm gegenüber noch für Ehrungen. Die abstrakte Kunst lehnte Hrdlicka ab und bezeichnete diese sogar als Blankoscheck, den jeder Kritiker nach Belieben mit seiner eigenen Interpretation füllen könne. Hrdlickas Kindheit war geprägt von der Zwischenkriegszeit, seine Jugend von der Zeit des Nationalsozialismus. Sein Vater war ein kommunistischer Gewerkschaftsfunktionär, so ist es nicht überraschend, dass er schon früh für politische Fragen sensibilisiert war. Im Zentrum seiner Arbeit stehen die traumatisierten Menschen der Nachkriegszeit. Von 1946 bis 1957 studierte Hrdlicka Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Dobrowsky und Albert Paris Gütersloh, sowie Bildhauerei bei Fritz Wotruba. Der internationale Durchbruch gelang dem Künstler 1964 durch die Teilnahme an der 32. Biennale in Venedig, wo er, gemeinsam mit Herbert Boeckl, als offizieller Vertreter Österreichs ein großes Publikum auf sich aufmerksam machen konnte. Die zentralen Elemente seiner politischen Kunst waren menschliches Leid und Schmerz, ausgelöst durch Krieg und Faschismus. So implizieren fast alle seiner figurativ-expressiven Werke politische Inhalte wie Gewalt, Sex und Faschismus, die provozieren und immer wieder zu gesellschaftlichen Kontroversen führen. Obwohl seine Lehrtätigkeit umstritten war, hatte Alfred Hrdlicka mehrere Professuren inne. Von 1973 bis 1975 lehrte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, anschließend unterrichtete er von 1986 bis 1989 als Professor für Bildhauerei an der Universität der Künste in Berlin. Darauffolgend wurde er 1989 an die Universität für Angewandte Kunst in Wien berufen. In seinem Werk "Sappho" wird eine beleibte in die Jahre gekommene Prostituierte von einer anderen, anders als in der Liebeslyrik der antiken Dichterin Sappho, wenig liebevoll umarmt.

Alfred Hrdlicka (1928 Vienna - 2009 ibid) (F)
'Sappho', bronze, dimensions 27.5 cm x 35 cm x 35 cm, signed, numbered 248, dated 1957-1972

Provenance: Private collection, Hanover

Literature: Cat. rais. Lewin 45

''All power in art is derived from flesh.'' (Alfred Hrdlicka)

In his foreword to the 1994 publication ''Alfred Hrdlicka, Zeichnungen'', Oskar Lafontaine described Hrdlicka's work as characterised by a ''merciless humanism, one that depicted murder, terror, and sexual brutality with expressive stylistic devices and at times shocking clarity.'' Alfred Hrdlicka was born in Vienna on 27th February 1928. He became an important sculptor, draftsman, painter and writer in Austria. For the staunch Communist, art was a means of political agitation and acted as a mouthpiece for the oppressed, so many of his works are memorials against war and fascism. He himself understood art as an attempt to move something. He did not orientate himself to the prevailing currents of the Austrian art scene and was not interested in expectations towards him or in honours. Hrdlicka rejected abstract art, even describing it as a blank cheque that every critic could fill with his own interpretation at will. Hrdlicka's childhood was shaped by the interwar period, his youth by the National Socialist era. His father was a Communist trade union official, so it is not surprising that he was sensitized to political issues at an early age. His work focuses on traumatized people in the postwar period. From 1946 to 1957, Hrdlicka studied painting at the Academy of Fine Arts in Vienna with Josef Dobrowsky and Albert Paris Gütersloh and sculpture with Fritz Wotruba. The artist's international breakthrough came in 1964 when he participated in the 32nd Venice Biennale, where, together with Herbert Boeckl, he was able to attract a large audience as the official representative of Austria. The central elements of his political art were human suffering and pain, triggered by war and fascism. Thus, almost all of his figurative-expressive works imply political content such as violence, sex and fascism, which provoke and always lead to social controversy. Although his teaching activities were controversial, Alfred Hrdlicka held several professorships. From 1973 to 1975 he taught at the Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, then from 1986 to 1989 he taught as professor of sculpture at the Universität der Künste in Berlin. Subsequently, he was appointed to the University of Applied Arts in Vienna in 1989. In his work ''Sappho'', an obese, older prostitute is shown being roughly embraced by another woman, quite unlike in the love poetry of the ancient poet Sappho.

Moderne und Zeitgenössische Kunst

Auktionsdatum
Lose: 1-100
Ort der Versteigerung
Friedrichstraße 67-67a
Mülheim
Germany
45468
Germany

Für den Versand unserer Objekte arbeiten wir mit der Firma ‚Mail Boxes Etc.‘ aus Essen zusammen:  info@mbe-essen.de

Eine Abholung der ersteigerten Objekte ist zu unseren Öffnungszeiten nach Terminabsprache möglich oder kann nach der Auktion erfolgen. 

Vor Ort ist Bar- und EC-Kartenzahlung möglich.

For the shipping of our objects we cooperate with the company 'Mail Boxes Etc.' from Essen: info@mbe-essen.de

A pickup of the auctioned objects is possible during our opening hours by appointment or can be done after the auction.

On site cash and EC-card payment is possible.

 

Wichtige Informationen

Die Vorbesichtigung findet unter Einhaltung der 2G-Regeln vom 27.11. - 02.12.21 in der Zeit zwischen 12.00 und 18.00 Uhr statt. Wir bitten um vorherige Terminvereinbarung. Der Auktionssaal ist auf 20 Sitzplätze limitiert. Sollten Sie im Saal mitbieten wollen, bitten wir Sie ebenfalls um eine vorherige Reservierung. Sie können schriftlich (E-Mail oder Fax), telefonisch oder LIVE ONLINE mitbieten. Die Auktion wird live über unseren Katalog unserer Website gestreamt.

AGB

Allgemeine Versteigerungsbedingungen

 

Allgemeine Versteigerungsbedingungen

 

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN

Mit der Teilnahme an der Versteigerung erkennt der Bieter nachstehende Bedingungen an:

1. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH versteigert öffentlich (im Sinne des § 383 Abs.3 Satz 1 BGB) und versteigert als Kommissionär (§ 383 HGB) im eigenen Namen und auf Rechnung der Auftraggeber, die ungenannt bleiben.

 

2. Der Versteigerer behält sich vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

  

3. Alle zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung eingehend besichtigt und geprüft werden. Die Gegenstände sind gebraucht und werden in dem Zustand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlages befinden ohne Gewähr und Haftung für offene und versteckte Mängel sowie Zuschreibungen. Auf altersbedingte Spuren (Bereibungen, kleine Bestoßungen, u. a.) wird nicht gesondert hingewiesen. Die nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommenen Katalogbeschreibungen sowie zusätzliche mündliche oder schriftliche Angaben sind keine Garantien im Rechtssinne, d. h. sie sind keine zugesicherten Eigenschaften gem. § 459 ff. BGB. Das gilt auch für Maße, Gewichte, Vollständigkeit, Herkunft, Zeitangaben etc.

 

3.1. Die zur Versteigerung gelangenden und im Rahmen der Vorbesichtigung prüfbaren und zu besichtigenden Kunstwerke und anderweitigen Objekte sind ausnahmslos gebraucht. Sie haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Erhaltungszustand. Beanstandungen des Erhaltungszustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes beeinträchtigen. Veränderungen, z. B. Austrocknung des Mediums oder Veränderung aufgrund von Lichteinfall, werden nicht angegeben und sind als normaler Zustand zu verstehen. Reinigungen und kleinere Ausbesserungen hingegen dienen der Konservierung und sind keine wertmindernden Veränderungen. Fehlende Angaben zum Erhaltungszustand begründen infolge dessen auch keine Garantie oder Beschaffenheitsvereinbarung. Interessenten können einen Zustandsbericht für jedes Kunstwerk anfordern. Dieser Bericht, sowie weiterer Angaben zum Versteigerungsobjekt in mündlicher oder schriftlicher Form bzw. per Email enthalten keine abweichende Individualabrede und bringt lediglich eine subjektive Einschätzung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH zum Ausdruck. Sämtliche Angaben zum Versteigerungsobjekt sind keine Garantien oder Beschaffenheitsvereinbarungen und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information.

In allen Fällen ist der tatsächliche Erhaltungszustand des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen (§§ 434ff BGB). Alle Angaben im Katalog beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Auktion veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wird zusätzlich ein Internet-Katalog erstellt, sind dennoch die Angaben der gedruckten Fassung maßgeblich. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden Kunstwerke zu berichtigen. Diese Berichtigung erfolgt durch schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung und mündlich durch den Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes. Die berichtigten Angaben treten an die Stelle der Katalogbeschreibung.

 

3.2 Gemälde, Grafiken, Aquarelle, Pastelle und sonstige Bilder werden grundsätzlich bei den Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ohne Rahmen angeboten. Beschädigungen an der Rahmung können nicht geltend gemacht werden.

 

3.3 Schadensersatzansprüche gegen die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH wegen Rechts- und Sachmängeln sowie aus sonstigen Rechtsgründen (incl. Ersatz vergeblicher Aufwendungen sowie Ersatz von Gutachterkosten) sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Handeln der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH oder auf der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH beruhen oder ihre Ursache in der Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit haben.

 

3.4 Gebote können während der Präsenzversteigerung  persönlich, online oder per Telefon abgegeben werden. Ist eine Präsenzauktion aufgrund einer behördlichen Anordnung untersagt und findet die Auktion ausschließlich online statt, so handelt es sich ebenfalls in diesem Fall um eine Versteigerung im Sinne des § 156 BGB bei der nach dem Zuschlag ein Widerrufsrecht ausgeschlossen ist (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).Im Übrigen gelten für Online-Versteigerungen Ziffer 10.

 

4. Vor der Abgabe eines Gebotes muss jeder Bieter unter Angaben seiner Personalien eine Bieternummer lösen. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann, wenn ein Bieter dem Versteigerer nicht bekannt ist, einen offiziellen Identitätsnachweis sowie Bankreferenzen und Sicherheiten verlangen. Es liegt im Ermessen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH eine Person von der Auktion auszuschließen. Alle Gebote gelten als vom Bieter im eigenen Namen und auf eigene Rechnung abgegeben. Möchte ein Bieter Gebote im Namen eines anderen abgeben, muss er dieses 24 Stunden vor Auktionsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitteilen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung. Irrtum bleibt vorbehalten.

 

5. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Aufträge für Schrift- oder Telefongebote müssen zur ordnungsgemäßen Abwicklung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen; bei telefonischen Geboten übernimmt die Auktionshaus an der Ruhr GmbH keine Gewähr dafür, dass eine Telefonverbindung zustande kommt. Jeder Auftrag zum telefonischen Bieten kommt einem Gebot des Limitpreises gleich. Die Telefongebote können durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH aufgezeichnet werden. 

 

6. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Ersteher über, das Eigentum geht erst bei vollständiger Zahlung des Endpreises über.

 

7. Persönlich an der Kunstversteigerung teilnehmende Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + ges. MwSt.) sofort nach erfolgtem Zuschlag an die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH zu zahlen. Das Aufgeld beträgt 25% der Zuschlagsumme.

Ist der Ersteigerer während der Auktion nicht präsent (Schriftliches oder telefonisches Angebot, Vertretung, Online-Angebot), beträgt die Zahlungsfrist 10 Tage nach Rechnungsdatum. 

 

8. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1,5 % je angebrochenem Monat berechnet. Bei Zahlung in fremder Währung gehen ein etwaiger Kursverlust und Bankgebühren zu Lasten des Ersteigerers. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden können. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer verpflichtet ist,  einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes zu ersetzen.

 

9. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Der Versteigerer haftet für verkaufte Gegenstände nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden jedoch erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert, bei Zahlung durch Scheck erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte drei Wochen nach Ablauf der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden pro Tag und Objekt 3,00 EUR netto für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, darüber hinausgehende Kosten dem Ersteigerer gegenüber geltend zu machen. 

 

10. Verweigert der Käufer Abnahme oder Zahlung oder gerät er mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, kann der Versteigerer wahlweise entweder Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Käufer gerät 10 Tage nach Rechnungsstellung in Verzug. Verlangt der Versteigerer Erfüllung, steht ihm neben dem Kaufpreis der Verzugsschaden zu. Dazu gehören auch ein etwaiger Währungsverlust, der Zinsverlust sowie der Kostenaufwand für die Rechtsverfolgung. Verlangt der Versteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung, so ist er berechtigt, das Versteigerungsgut bei Gelegenheit noch einmal zu versteigern. Mit dem Zuschlag erlöschen die Rechte des Käufers aus dem früher ihm erteilten Zuschlag. Der Käufer haftet für jeden Ausfall, hat keinen Anspruch auf einen Mehrerlös und wird zur Wiederversteigerung nicht zugelassen.

 

11. In den Geschäftsräumen haftet jeder Besucher – insbesondere bei Besichtigungen – für jeden von ihm verschuldeten Schaden.

 

12.1 Die Firma Auktionshaus an der Ruhr bietet auch Online-Versteigerungen an.

12.2. Nach einer vorherigen Registrierung des Bieters ist dieser berechtigt, an einer Online-Versteigerung teilzunehmen und Kaufangebote auf die zur Versteigerung angebotenen Artikel abzugeben.   

Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH  ist berechtigt, die Registrierung zu widerrufen und den Bieter zu sperren, wenn dieser gegen die Versteigerungsbedingungen verstößt oder in der Vergangenheit verstoßen hat. Durch die Registrierung bei der Online-Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden die vorliegenden Versteigerungsbedingungen in der jeweils gültigen Fassung anerkannt.

12.3. Die Dauer einer Versteigerung wird auf einen bestimmten Zeitraum (Versteigerungsfrist), gemessen anhand der ausschließlich maßgeblichen Uhrzeit, die von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH vorgegeben wird, festgesetzt. Das voraussichtliche Auktionsende wird angezeigt. Mit dem Auktionsende erfolgt der Zuschlag. Danach werden keine höheren Gebote mehr zugelassen. Die eingestellten Objekte werden zu einem Anfangsgebot (Mindestgebot) ausgeboten. Das Mindestangebot enthält die gesetzlich anfallende Umsatzsteuer sowie das Aufgeld gemäß Ziffer 7.  Das Ausgebot ist eine Aufforderung, Gebote zur Ersteigerung abzugeben. Die Mindeststeigerungsschritte ergeben sich aus nachstehender Tabelle.

Gebot  Mindest-Steigerungsschritt

bis 25,00 Euro                  1,00 Euro

bis 50,00 Euro                  2,00 Euro

bis 100,00 Euro               5,00 Euro

bis 500,00 Euro              10,00 Euro

bis 1.000,00 Euro         20,00 Euro

bis 5.000,00 Euro         50,00 Euro

über 5.000,00 Euro      100,00 Euro

12.4. Wird ein höherer Betrag als das Mindestangebot geboten, so stellt dieses das Höchstgebot solange dar, bis ein höheres Angebot abgegeben wird. Das abgegebene Gebot des Bieters ist ein Angebot auf Erteilung des Zuschlags. Dieser ist an sein Gebot gebunden, bis es durch ein wirksames, höheres Gebot erlischt. Das bei Auktionsende vorliegende Höchstgebot  wird angenommen (Zuschlag). Dem Höchstbieter wird durch E-Mail mitgeteilt, dass er den Zuschlag erhalten hat.

12.5. Nach Mitteilung des Zuschlags hat der Ersteigerer den Gebotsbetrag innerhalb von zehn Tagen zu entrichten und die Sache abzuholen (Zahlungs- /Abholfrist).

12.6. Endet eine Versteigerung zu einem Zeitpunkt, in dem der Zugriff auf die Online-Versteigerung  für alle Bieter aus technischen Gründen nicht möglich ist, so kann die Versteigerung abgebrochen werden. Ein in diesem Fall vom System fehlerhaft mitgeteilter Zuschlag ist unwirksam. Der in diesem Zeitpunkt Höchstbietende wird von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH  von dem Abbruch unverzüglich per E-Mail unterrichtet. Die zur Versteigerung angebotenen Objekte können einer neuen Versteigerung zugeführt werden; ein Anspruch auf Durchführung einer neuen Versteigerung besteht nicht.

12.7. Das Eigentum an der ersteigerten Sache wird Zug um Zug gegen Bezahlung und Übergabe der Sache übertragen.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Mülheim an der Ruhr. Für die Rechtsbeziehung der Parteien gilt deutsches Recht ohne die Verweisungsnormen des Internationalen Privatrechts unter Ausschluss des UN-Kaufrechts.

Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

14. Diese Versteigerungsbedingungen regeln sämtliche Vereinbarungen zwischen dem Käufer und der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH. Mündliche Nebenabsprachen bestehen nicht. Änderungen der Versteigerungsbedingungen bedürfen der Schriftform.

 

Stand 29.04.2021

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