Pinguingruppe Manufaktur Meissen, Schwerter unterglasurblau, I. Wahl, Modell von Erich Hösel 1913, Modellnr. V 144, "Vier Königspinguine", vier Pinguine nebeneinander in unterschiedlicher Körperhaltung auf einer Eisscholle stehend, polychrome Bemalung, H ca. 32 cm, B ca. 25 cm, seltene Figur in sehr guter Erhaltung in einer frühen Ausformung, Pfeiffer-Zeit 1924-34. Der Bildhauer Erich Hösel (1869-1951) absolvierte sein Studium in den Jahren ab 1886 an der Dresdener Kunstakademie und war dort Schüler von Schilling und Robert Diez. Zwischen 1899 und 1903 übte er eine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Kassel aus. Im Anschluss wurde er zum Leiter der plastischen Abteilung der Meissener Manufaktur berufen. Dieses Amt hatte er bis 1929 inne. Durch Hösel gewann die Meissner Tierplastik wieder an Bedeutung, an zeitgemäßer, künstlerischer Ausdruckskraft und an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Er beförderte einerseits erfolgreich den Ankauf moderner Tiermodelle von freischaffenden Künstlern, beispielsweise von Otto Pilz und Rudolf Löhner, anderseits in verstärktem Maße das künstlerische Potential der bei der Manufaktur festangestellen Modelleure, unter denen insbesondere Paul Walther und Erich Oehme hervorzuheben sind. Von Hösels eigenen herausragenden Fähigkeiten als Tiermodelleur zeugt die Pinguingruppe, die er in einer zweiten, sehr ähnlichen Komposition mit ebenfalls vier Pinguinen (Modellnr. V 145) ein weiteres Mal aufnahm. Lit.: Thieme-Becker, Walcha 1973, Jedding 1981, Marusch-Krohn 1993, "Faszination Tier" Sammlung Woeckel o.J.