Holzschnitt von Wilhelm Niedermayer (30.09.1899 Passau - 8.01.1965 Englburg) " Selbstbildnis ", Handabzug, Bleistiftsignatur, datiert 1946, mit Devise, Plattenmaße ca. 34,5x27,5 cm, Passepartout, vgl. Lit.: Er studierte ab 1918 Landwirtschaft an der TU München-Weihenstephan und schloss die Examen 1921 ab. Parallel hörte er Vorlesungen über moderne Malerei insbesondere die französischen Impressionisten bei Prof. Popp. Nach dem Studium trat er in die Münchener Zeichen- und Malschule Moritz Heymann ein. Hier wurde er in der Akt-, Portrait- und Landschaftsmalerei unterrichtet. Danach setzte er seine Ausbildung bei Prof. Hermannsdörfer und Peter Trumm fort. Um sich ganz der Malerei hingeben zu können, zog Wilhelm Niedermayer fest nach München. In diesen "Bohème-Jahren" lebte er im Kreis des Simplicissimus, der berühmten satirischen Zeitschrift des Albert-Langen-Verlags. Die finanzielle Situation war prekär. Eine erste Ausstellung im Münchner Glaspalast machte ihn 1927 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Es folgten Studienreisen nach Ostfriesland, Worpswede, Böhmen, Italien und Dalmatien, aber erst im Pariser Studienaufenthalt 1926/1927 wurde die Beschäftigung mit Impressionismus und Expressionismus für sein Werk bestimmend. Seit 1931 lebte Wilhelm Niedermayer in Englburg im sogenannten "Malerhäusl". In der streng realistischen Darstellung seiner Motive waren sozial- und gesellschaftskritische Elemente nicht zu verkennen. Deshalb stand er in der Zeit des Nationalsozialismus spätestens ab 1936 unter politischer Überwachung. Als Gründungsmitglied der Donau-Wald-Gruppe zählte Wilhelm Niedermayer neben Hermann Erbe-Vogel, August Philipp Henneberger, Reinhold Koeppel, Walter Mauder, Heinz Theuerjahr und Georg Philipp Wörlen zu den Wegbereitern der künstlerischen Szene in Ostbayern nach dem Zweiten Weltkrieg. 1963 wurden sein Werk und seine Verdienste durch den Kulturpreis Ostbayern geehrt.