Körner, Willy (1899 Züllchow bei Stettin – 1956 Heide)
„Odertal bei Stettin – Blick nach Pölitz“
Öl auf Holz, unten rechts signiert und datiert, 1938, Maße: 72x100 cm, Rahmen
Nach Abschluß der Kunstschule in Stettin studierte Willy Körner in Berlin und München. Bis 1945 war er freischaffend in Stettin tätig. Er war Mitglied im Pommerschen Künstlerbund. Zum Zeitpunkt der Entstehung des vorliegenden Bildes war er in Züllchow, einem Industrievorort nördlich von Stettin ansässig. Im Bestand des Pommerschen Landesmuseums befindet sich sein Gemälde „Fischbollwerk“ - ebenfalls aus dem Jahr 1938. - Die Darstellung im vorliegenden Gemälde ist neben ihrer malerischen Qualität durch große Erzählfreude gekennzeichnet. Durch eine gekonnte Tiefenstaffelung auf der Bildfläche erzielt er eine starke räumliche Wirkung. Die auf den Rahmen aufgebrachte Metallplatte „Odertal – Blick von Odermünde nach Pölitz“ erlaubt eine genaue Ortsbestimmung des Motivs. - Wir danken Herrn Rudi Mekelburg für die im Folgenden zitierte geografische Einordnung des Motivs: „Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Odermündung vom Damschen Strom bis zum Papenwasser. Der Standort des Malers befindet sich neben der Kirchenstraße an ihrer steilsten Stelle. Die Straße beginnt am Dorfanger des Oberdorfes Scholwin und geht in nördlicher Richtung zum alten Scholwiner Bahnhof und weiter auf die Oder-Uferstraße Stettin-Pölitz. Am unteren Ende nimmt sie die Häuser der „Scholwiner Siedlung“ auf. Auf der rechten Seite des Bildes sieht man die Häuser Ecke Kirchenstraße/Wilhelm-Koch-Straße und im Hintergrund die Oderwiesen, auf denen Leuchttürme stehen. Weiter nach hinten auf dem Bild ist zwischen einer Baumgruppe das Scholwiner „Schloss“ zu sehen. Wegen seines Aussehens wurde es Schloss genannt. Es war noch bis nach dem 1. Weltkrieg ein Ausflugs- und Vergnügungslokal. Über die Oder, Enge Oder, Larpe und dem Schlossgraben war es auch wasserseitig zu erreichen. Später diente es nur noch zu Wohnzwecken. 1946/47 wurde es abgerissen. Vor dem Gelände des „Schlosses“ sieht man noch ein Teilstück der Oder-Ufer-Straße bis zu den ersten Häusern von Messenthin. Parallel zur Straße verläuft die Bahnstrecke Stettin – Ziegenort. Von Pölitz kann man nur den Kirchturm sehen, alles andere verdeckt der Messenthiner Wald. Im Vordergrund, an der Ostseite der Straße, befindet sich eine Schlucht. Von mehreren Quellen gespeist, fließt ein Bach durch die Schlucht zu dem Grabensystem der Oderwiesen.“ - Sehr akkurat ausgeführte Vedute von hohem dokumentarischem Wert. - After completing Art College in Szczecin Willy Körner studied in Berlin and Munich. Until 1945 he worked freelance in Stettin. He was a member of the Pomeranian Artists' Association. At the time of the creation of the present painting, he was located in Züllchow, an industrial suburb north of Stettin. The collection of the Pomeranian State Museum contains his painting "Fischbollwerk" - also from 1938.