ALBRECHT DÜRER
Nürnberg 1471 - 1528
Sol Iustitiae (Die Sonne der Gerechtigkeit). Um 1499. Kupferstich auf Bütten. Blattgröße 10,5-10,6 x 7,6-7,7 cm. Bartsch 79; Meder 73 c (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 23. – Provenienz: Peter Gellatly, Essex und London (Lugt 1185).
Unten rechts mit winzigem Rändchen; überwiegend auf bzw. knapp über die Plattenkanten beschnitten; am oberen und unteren Rand etwas schief beschnitten. Aufgrund kleinerer Defekte restauriert. Hinterfaserte Defekte bzw. Bereibungen, insbesondere im Bereich der unteren Ecken und der Ränder; dünne Stellen; kurzer geschlossener Randeinriss am unteren linken Rand. Verso am oberen Rand zwei Falze, diese recto schwach durchschlagend. – Schöner, kontrastreicher Abdruck.
Laut Rainer Schoch wurde die "(...) befremdete Majestasdarstellung" aufgrund ihrer Attribute "(...) zunächst als »Iustitia« oder »Nemesis« angesprochen und als Allegorie der Gerechtigkeit gedeutet. (...). Zwar wurde der Zusammenhang mit dem Flammenblick des »Menschensohnes« (B. 62) der »Apokalypse« gesehen. Doch erst Panofskys durchdringende Analyse hat den Inhaltsreichtum und die Wurzeln von Dürers bildnerischem Denken erschlossen: »Christus als Sonnengott und Weltenrichter« - eine komplexe Bilderfindung, die christliche und heidnisch-antike Vorstellungen, Planetengottheit und christliches Gottesbild verbindet." (Rainer Schoch: Die Sonne der Gerechtigkeit, in: Albrecht Dürer. Das druckgraphische Werk, Band 1, bearbeitet von R. Schoch, M. Mende u. A. Scherbaum, München u.a. 2002, Kat.-Nr. 23, S. 79.).
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